Menschen, die aus Glaubensgründen ihre Heimat verlassen müssen und in die Schweiz fliehen, sind auch hierzulande nicht sicher vor Übergriffen aufgrund ihres Glaubens bzw. eines Glaubenswechsels. Deshalb erfasst die Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA neu solche Übergriffe, hilft den Opfern und unterstützt Begleitpersonen von Migranten sowie Behörden.
Bisher gibt es in der Schweiz keine Möglichkeit, Daten von Vorkommnissen – wie Verspottung, körperliche Gewalt bis hin zu Morddrohungen – zu erheben, welche die Glaubensfreiheit von geflüchteten Menschen teils massiv beschneiden. Die BIR hat zur Erfassung solcher Menschenrechtsverletzungen ein ausführliches Meldeformular in Deutsch, Französisch, Englisch (sowie in Kürze auch Arabisch und Farsi) auf ihrer Website aufgeschaltet. Ausserdem können Asylsuchende, Begleit- und Fachpersonen aus dem Asylbereich Vorfälle auch telefonisch in den genannten Sprachen melden und Hilfe in Anspruch nehmen.
Den Stein ins Rollen gebracht hat eine umfassende Erhebung der Organisation Open Doors Deutschland, die 743 religiös motivierte Übergriffe auf christliche Flüchtlinge in deutschen Asylunterkünften festgestellt hat. Seither ist es der BIR ein Anliegen, auch in der Schweiz – in den Bundesasylzentren, kantonalen Durchgangsheimen, auf öffentlichen Plätzen oder in Schulen – Fälle von Einschüchterungen oder körperlicher Gewalt aufgrund unterschiedlicher Glaubensauffassungen zu erfassen und für dieses Thema bei Anlaufstellen und Behörden zu sensibilisieren.