«Die Liebe Gottes trägt durch alles»

Die Medien sind voll von News und Geschichten zum Coronavirus. Was ist wahr – und was ist mehr Halbwahrheit oder Verschwörungstheorie? Wie gehen wir gut mit der News-Flut um, mit der wir derzeit tagtäglich konfrontiert sind? Marc Jost, Generalsekretär der SEA, hat sich im Livenet-Talk «Good News oder Fake News» mit vier weiteren Gesprächspartnerinnen und -partnern diesen Fragen gestellt.

Häufig wird dieser Tage aus Psalm 91 zitiert, zum Beispiel Vers 7: «Wenn auch 1000 fallen zu deiner Seite und 10‘000 zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.» Kann also Christen das Coronavirus nichts anhaben? Marc Jost erinnerte an die Herkunft der Psalmen. Sie sind im Kontext konkreter, persönlicher Lebenssituationen der jeweiligen Autoren entstanden und können deshalb nicht beliebig auf andere Umstände übertragen werden. Und was heisst überhaupt «fallen» im obigen Vers oder das «Übel» bzw. die «Plage», die ebenfalls gemäss Psalm 91 denjenigen nicht begegnen, die unter dem Schirm des Höchsten sitzen? Die Talk-Runde mit Marc Jost, PR-Fachfrau Brigitte Frei, GvC-Pastor Johannes Wirth und Livenet-Redaktor Reinhold Scharnowski war sich einig: Gemeint ist nicht, dass Christinnen und Christen vor Schwerem bewahrt werden, sondern dass nichts sie von Gottes Liebe trennen kann.

Neben der theologischen Diskussion ging es aber auch um den Umgang mit den Medien. Es sei sicher gut, beim Medienkonsum kritisch zu sein und mitzudenken, sagte Marc Jost, der diese Haltung seinen Kindern am Familientisch bewusst weiterzugeben versucht: «Wenn die Kinder mit irgendwelchen News nach Hause kommen, die sie beschäftigen, frage ich zurück, woher sie die Information haben und ob es wohl hilfreich ist, wenn sie diese weitererzählen.» Grundsätzlich sieht er die Medienlandschaft Schweiz aber positiv. Die Medien liessen nach wie vor Vielfalt zu und auch christliche Überzeugungen dürften vertreten werden. Denjenigen, die selbst die Berichterstattung der mit einem staatlichen Informationsauftrag versehenen Medien skeptisch gegenüberstehen, rät er konsequenterweise zu mehr Skepsis auch bei Informationen aus verdächtigeren Quellen.

Zum Schluss berichteten die Talk-Gäste von ihren persönlichen «good news», die ihnen in Zeiten von Corona echten Halt geben. Für Marc Jost sind es die biblischen Grundwahrheiten wie die Liebe Gottes, die durch Leben und Tod – unabhängig aller Herausforderungen – trägt. Weiter wurden die sichtbare Zivilcourage, der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft genannt, aber auch die vielen Initiativen von Kirchen und Christen im Dienst der Gemeinschaft, eine neue Dankbarkeit, mehr Zeit, der Blick fürs Wesentliche.

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