Die Allianz als Brückenbauerin in Europa

In Sarajevo konnten ukrainische Leiter u.a. der Baptisten (Igor Bandura), Pfingstkirchen (Anatoliy Kaluzhny), Adventisten (Maksym Krupskyi) und eines Theologischen Seminars (Ivan Rusny) auf Einladung der SEA teilnehmen. Hier im Bild mit Marc Jost (2. von links).

Die Konferenz «Hope for Europe 2022» in Sarajevo stand im Zeichen des Wechsels an der Spitze der Europäischen Evangelischen Allianz: Nach zehn Jahren als Generalsekretär übergab der Schweizer Thomas Bucher dieses Amt an das neue Leitungsduo Connie Duarte (Portugal) und Jan Wessels (Niederlande). Die SEA war mit sechs Personen vor Ort und setzte sich speziell für den Austausch zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation ein.

Thomas Bucher, scheidender Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) sowie ehemaliger Präsident der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA blickte während seiner Rede bei der Übergabefeier auf seine Zeit bei der EEA zurück: «Wenn ich mich an euch richte, zeigt dies etwas von der Fülle der Beziehungen in der EEA. Es macht mein Herz dankbar und demütig. So viele Menschen sind gemeinsam unterwegs. Lassen Sie mich noch einmal mein spezielles Bild verwenden: So viele Menschen kommen auf die Tanzfläche und tanzen zusammen. So viele vereint in der Aufgabe, Gottes Königreich in Europa und darüber hinaus aufzubauen.» Des Weiteren dankte er seinen Kolleginnen und Kollegen ausführlich für ihre Kreativität, ihren Fleiss und ihre Treue, seiner Frau für ihre emotionale und geistliche Unterstützung und segnete sie. Die Reise und der Tanz bei der EEA ist nach zehnjähriger Amtszeit für Bucher nun zu Ende. Als Kirchenpflegepräsident von Zürich-Hirzenbach wird es ihm aber erstmal nicht langweilig werden: Das Kirchengebäude befindet sich im vollständigen Umbau, unter anderem für ein neues Studienhaus.

Jan Wessels betonte in seiner Antrittsrede, dass das Streben der EEA darin besteht, Bewegungen von Jesus-Nachfolgern zu sehen, die Gott verherrlichen und Menschen in ganz Europa gemeinsam dienen. Denn Jesus habe uns nicht nur das «wichtigste Gebot» und den Missionsauftrag gegeben, sondern uns auch die grosse Verpflichtung hinterlassen, eins zu sein, damit die Welt Jesus als den Christus sieht und an ihn glaubt. Connie Duarte, die erste Frau an der Spitze der EEA, dankte Thomas Bucher und seinem Team für deren wertvolle Arbeit und unterstrich die zukünftige Aufgabe der EEA: verbinden, ausrüsten, repräsentieren und Schlüsselfragen stellen, welche die EEA im kommenden Jahr weiterbringen sollen.

Auf die Hoffnung kommt es an
Die Konferenz in der geschichtsträchtigen Stadt Sarajevo spiegelte auch die Herausforderungen für die Allianz wider: Versöhnung, Integration, Inklusion und das Zusammenbringen von verschiedenen Gruppen innerhalb der EEA. Die gesteckten Ziele des neuen Leitungspaars sind herausfordernd, doch das Thema der Konferenz 2022, «Hope for Europe 2022: Builders connecting – Celebrating the Kingdom of God», zeigte, worauf es ankommt: als Christen die Hoffnung für ein friedliches Europa nicht zu verlieren, Gottes Reich zu feiern und sich mit seinen Fähigkeiten dafür einzusetzen. Gerade auch in Zeiten eines erneuten Krieges auf europäischem Boden. Die Allianz als Brückenbauerin spielt damit nach wie vor eine wichtige Rolle sowohl im Vernetzen von (evangelischen) Kirchen als auch im Dialog zwischen Konfliktparteien.

Quellen:

 

Konstruktiver Dialog zwischen ukrainischen und russischen Vertretern
Anlässlich der 175-Jahr-Feier der SEA-RES in Tavannes wurde eine Kollekte zusammengelegt, um eine Delegation von ukrainischen Kirchen- und Institutionsvertretern nach Sarajevo einzuladen. In der Ukraine besteht zwar ein Kirchenverband, jedoch keine Allianzarbeit, die der EEA angeschlossen wäre. Der Einladung aus der Schweiz kamen denn auch fünf Vertreter nach. Sie berichteten einerseits aus dem Kriegsgebiet und leiteten die Konferenz im Gebet, andererseits fanden Gespräche sowohl mit dem russischen Vertreter als auch mit der Leitung der Europäischen Allianz statt: « Ich bin sehr bewegt, dass die russische und die ukrainische Delegation nach anfänglichem Zögern dann doch ein konstruktives Gespräch gemeinsam und mit der EEA-Leitung führen konnten», zeigt sich Marc Jost erfreut.

Ich abonniere folgende «Info-Kanäle»:

Personalien