Die Pfarrpersonen der Allianz Schöftland leben Einheit regelmässig auch in der Küche vor.
In der ländlichen Gegend im Suhrental wachsen allerlei Pflanzen und Gemüse. Auch die Kirchenlandschaft gedeiht hier reich und bunt, wie ein Einblick in die Allianz Schöftland deutlich macht.
Der Volksmund sagt: «Viele Köche verderben den Brei.» Das gilt nicht, wenn die Pfarrpersonen der Allianz Schöftland gemeinsam in der Küche stehen. Sie laden jeweils zum festlichen Paarabend, wo ein Mehrgänger zusammen mit ermutigenden Beziehungsimpulsen und romantischer Musik serviert wird. Die Botschaft dabei ist: «Wir glauben an die Liebe und ermutigen, den Traum der Liebe engagiert zu leben.» Die Paare sind jedes Mal begeistert und erleben Kirche überraschend anders. Und die Pfarrpersonen begegnen sich mit umgebundener Kochschürze, Gemüse rüstend, Kochlöffel schwingend und schwitzend auch nochmals neu. Das ist ein Projekt, das die elf Kirchen der Allianz Schöftland gemeinsam stemmen.
Die alljährliche Allianzgebetswoche ist auch in der Allianz Schöftland ein Highlight: Gebetstreffen, Gebetsspaziergang und ein grosser Allianzgottesdienst stehen dann auf dem Programm. Unter dem Jahr werden gelegentlich kulturelle Events wie ein Theaterabend mit der Schauspiel GmbH oder ein thematischer Anlass wie zum Beispiel über den Islam angeboten.
Elf Kirchen auf dem Platz
Das gegenseitige Vertrauen unter den Pfarrpersonen der elf Kirchen ist in den letzten Jahren gewachsen. Nebst den gemeinsamen Projekten hat die transparente Kommunikation dazu beigetragen. Gewisse Themen wollen besprochen sein. Das sind praktische Fragen: Werden im Allianzgottesdienst die modernen Worship-Songs oder die traditionellen Kirchenlieder gesungen? Und hin und wieder müssen auch theologische Differenzen angesprochen und ausgehalten werden. In den Sitzungen wird dem persönlichen Austausch und dem Gebet ein grosser Stellenwert zugemessen. Dort wird der gemeinsame Nenner spürbar: der Glaube an Jesus Christus und die Sehnsucht, dass sein Reich Gestalt gewinnt.
Wenn sich ganze elf Gemeinden vernetzen, kann eine einzelne Kirche sich auch eher zurücknehmen. Wie im Fussball wird auch hier auf dem Platz gespielt. Die Einheit der Christen kann nicht eingefordert werden, sondern will gelebt und auch vorgelebt werden. So gehen die Pfarrpersonen voraus. Sie schätzen das Miteinander und begegnen sich freundschaftlich und wertschätzend.
Strahlkraft entwickeln
Nach der anstrengenden Zeit der Pandemie gilt es nun die Kräfte zu sammeln und mit Hoffnung und Schwung in die Zukunft zu gehen. Wie bekommt das Evangelium Strahlkraft in einer säkularisierten Gesellschaft? Für die Allianz Schöftland besteht in der Öffentlichkeitsarbeit noch Entwicklungspotenzial. Dass elf Kirchen mit unterschiedlichen Profilen freundschaftlich miteinander verbunden sind und nicht in einem Konkurrenzverhältnis stehen, hat öffentliche Relevanz. Dieses Bewusstsein gilt es noch mutiger zu entwickeln.
Einige Kirchen beteiligen sich bei «Life on Stage» Mittelland. Wenn die Kirchen in ihrem säkularen Kontext evangelistische Strahlkraft haben wollen, liegt im Gemeinsamen wohl eine grosse Stärke.
Autor: Jim Bühler