Auch Geschlechterfragen sind aus der Sicht der SEA aus einer dem Evangelium gemässen Haltung anzugehen. Das bedeutet, dass wir Wahrheit und Gnade in guter Balance halten. Wir wollen deshalb sensibel und respektvoll sein und im Hinterkopf behalten, dass Geschlecht und Sexualität schwierige Angelegenheiten sein können. Viele tragen Wunden von Verwirrung, Ablehnung, Missbrauch oder Diskriminierung in diesem Bereich mit sich. Wir beziehen die biblischen und wissenschaftlichen Grundlagen klar und mit Mitgefühl ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Individuum um seinen unendlichen Wert als menschliches Geschöpf weiss, geschaffen als Abbild Gottes und von ihm geliebt. Die Aufgabe der Kirche ist es, eine willkommen heissende Gemeinschaft für alle zu sein, so dass sie ihre ewige Identität als Kind Gottes entdecken können, und gleichzeitig zuzulassen, dass Gott gnädig allen von uns helfen kann, die eigene Zerbrochenheit, Ängste und Verwirrung zu überwinden.
Zwei Geschlechter
Es gibt zwei biologische Geschlechter, männlich und weiblich. Das Geburtsgeschlecht ist genetisch durch Chromosomen bestimmt und verändert sich nicht. Eine geringe Anzahl von Menschen ist nicht eindeutig männlich oder weiblich, weil ihre physische Entwicklung während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen geführt hat.
Genderdysphorie
Ebenfalls nur eine kleine Anzahl Personen ist von Genderdysphorie betroffen, dass also das angeborene Geschlecht nicht mit dem von dieser Person wahrgenommenen Geschlecht übereinstimmt. Wir nehmen diese ernst und wollen mitfühlend agieren, da dieser Zustand die reale Erfahrung der betroffenen Person ist und starkes Leiden hervorrufen kann. Über die Gründe dieses Leidens gibt es wenige wissenschaftliche Beweise, dafür umso mehr Meinungen. Medizinische Eingriffe, die das Geschlecht neu zuordnen, können nicht rückgängig gemacht werden, führen zu Unfruchtbarkeit und bedingen die Einnahme von Medikamenten auf Lebzeiten. Es ist missbräuchlich, zu dieser Vorgehensweise als die bevorzugte, standardmässige Antwort auf Genderdysphorie zu ermutigen.
Geschlecht in der Pädagogik
Wir unterstützen die Rolle der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder. Insbesondere Kinder wollen wir vor Ermutigungen zu Pubertätsunterbrechungen, sexuellen Experimenten oder Geschlechtswechseln schützen. Sie sollen frei sein, das zu spielen, was sie möchten, und die Schulfächer und Karriere zu wählen, die sie möchten – ohne geschlechtsbasierten Druck. Jedoch soll nicht vorgetäuscht werden, dass es keine Unterschiede gebe zwischen Jungen/Männern und Mädchen/Frauen. Wir wünschen, dass Jungen und Mädchen sich wohl fühlen in ihrem gottgegebenen Geschlecht. Verantwortungsbewusste und altersgerechte Sexual- und Beziehungskunde fördern, die Mobbing aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verurteilt. Eltern sollen in die sexuelle Aufklärung involviert sein und das Recht behalten, ihre Kinder so zu lehren, wie sie möchten, und sie von gewissen Schullektionen zu dispensieren.
Schutz vor Gewalt
Wir unterstützen die Interessen von Frauen, wenn es darum geht, Diskriminierung, Mobbing, Gewalt oder Objektivierung des Frauenkörpers zu bekämpfen und Mutterschaftsurlaub, gleiche Löhne oder andere Anstellungsbedingungen zu fördern. Missbrauch von Mädchen und Frauen ist inakzeptabel und kommt immer noch viel zu häufig vor, bedauerlicherweise sogar innerhalb der Kirche. Ganz generell wollen wir alle Menschen vor Gewalt, Diskriminierung und der Verletzung ihrer Menschenrechte schützen, ungeachtet ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Präferenzen.
Dieser Beitrag ist ein Auszug und die Übersetzung von «A Good News Approach to Gender Issues», das auf einem längeren Rahmendokument basiert, genehmigt vom Public Policy Authorisation Team der Europäischen Evangelischen Allianz EEA (http://www.europeanea.org/). SEA-Generalsekretär Marc Jost war Teil dieses Teams.