Eine Reise durch 20 Jahre «Viertelstunde»: Vom Gassenpfarrer bis zum Bundespräsidenten

Die «Viertelstunde für den Glauben», eine Verteilzeitung mit Geschichten und Texten zu Lebens- und Glaubensfragen, ist seit bald 20 Jahren ein bedeutendes evangelistisches Produkt der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA. Ihr Erfolg steht und fällt mit der Mitwirkung vieler Christen und Christinnen in der Schweiz, welche die «Viertelstunde» als Einzelpersonen oder mit ihren Kirchen in der ganzen Deutschschweiz verteilen. Was die Zeitung ausmacht, zeigt ein Rückblick in acht Anekdoten.

2003: Die erste «Viertelstunde» kam 2003, noch mit dem Namen «4telstunde für Jesus», aus der Schreibstube der SEA. Darin schrieb Pfarrer Ernst Sieber das Editorial; er bezeichnete die Zeitung als «Kampagne für den Herrgott», weil das Evangelium zeitangepasst an die Bevölkerung gebracht wird. Im gleichen Jahr erschienen zwei weitere Ausgaben – das erste und bisher einzige Mal in der Geschichte, dass die Redaktion drei Zeitungen in einem Jahr herausgebracht hat. In den folgenden Jahren waren es jeweils eine bis zwei Ausgaben.

2005: Nach vier Ausgaben wollte die SEA eigentlich mit der «Viertelstunde» pausieren. Doch in einer Umfrage zeigte sich so grosses Interesse, dass 2005 wieder zwei Ausgaben erschienen. Ein Cartoon in der Ausgabe zum Thema Reichtum ging auf den Bibeltext von Matthäus 6,13 ein: «Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.» Im Begleittext wurde dazu anregt, über den Umgang mit Versuchungen nachzudenken.

2008: Die Ausgabe 2008 stand ganz im Zeichen des Fussballs und wurde als Teil der evangelistischen Kampagne «Kickoff2008» anlässlich der Fussball-Euro in der Schweiz produziert. So landeten die Zeitung diesmal nicht nur in Briefkästen, sondern wurden an zahlreich durchgeführten Public Viewings ans Fussball interessierte Publikum verteilt. Mit 1 Million gedruckter Zeitungen (Deutschschweiz und Westschweiz zusammengerechnet) war es eine der auflagenstärksten Ausgaben.

2009: Dieses Jahr verzeichnete gleich zwei Höhepunkte. So gab es ein neues Layout und die Namensänderung zur heutigen «Viertelstunde für den Glauben». Zum ersten und einzigen Mal erschien auch eine türkische Ausgabe für in der Schweiz lebende Türken. Eine deutschsprachige Version der «Viertelstunde» kam im gleichen Jahr zum gesellschaftspolitisch hochaktuellen Thema der «Krise», der Weltwirtschaftskrise, heraus.

2010-2012: Noch im Jahresbericht von 2010 konnte man lesen, wie sich die SEA einmal mehr über die Zukunft der «Viertelstunde» Gedanken machte. Es ging darum, inwiefern sie mit anderen evangelistischen Aktionen verbunden werden könnte. Im Jahr darauf konnte mit der 14. Ausgabe das erste Mal eine «Viertelstunde» dem «Blick» beigelegt werden. In den Folgejahren war dies mit wenigen Ausnahmen immer wieder möglich.

2017: Zum 500-jährigen Reformationsjubiläum ging die SEA eine Kooperation mit dem Medienportal Livenet.ch ein. Die gemeinsame Verteilzeitung «Change» nahm den Reformationsgedanken auf und beinhaltete lebensverändernde Geschichten sowie Themenartikel zur Reformation. Auch heute pflegen die SEA mit der national ausgerichteten «Viertelstunde für den Glauben» und Livenet mit ihrem stark ausgebauten Angebot an Regiozeitungen einen engen Austausch.

2020/2021: Die beiden Ausgaben 2020 («Wenn das Ende nicht das Ende ist») sowie 2021 («Das ‹Trotzdem› des Lebens finden») trafen angesichts der Pandemie thematisch voll ins Schwarze. Und dies, obwohl die Themenwahl weit im Voraus erfolgte! Die Nachfrage nach den Zeitungen war enorm; 2021 musste sogar eine 2. Auflage gedruckt werden. Es war für die SEA ein starkes Zeichen, dass ein Printprodukt für evangelistische Zwecke nach wie vor Sinn macht.

2021: Die «Viertelstunde» schaffte es in die «NZZ am Sonntag». Das Editorial des damaligen Bundespräsidenten Guy Parmelin über Pfingsten und die plötzlich in fremden Sprachen sprechenden Jünger liess die Redaktion der NZZ-Sonntagsausgabe rätseln: Ob wohl der Heilige Geist auch eine Rolle dabei spiele, dass sich das Deutsch von Guy Parmelin so beeindruckend verbessert habe?

Zusammenstellung: Pascale Leuch

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