Eine Mission – vielfältige Umsetzung

Es gibt in der Schweiz zahlreiche Organisationen, die sich in unterschiedlicher Art und Weise an Gottes Mission in der Welt beteiligen. An vier Beispielen – TearFund, Weltweiter Einsatz für Christus (WEC), Schweizerische Missions-Gemeinschaft (SMG) und Operation Mobilisation (OM) – wird deutlich, wie vielfältig sie ihren Auftrag verstehen und umsetzen.  

TearFund Schweiz: Taten sprechen lassen

Unter «Ganzheitlicher Mission» verstehen wir bei TearFund «systemische Problemlösungen» für Menschen in Not. Wir sehen hin und handeln aus Nächstenliebe. Wir fragen uns: Was sind die Bedürfnisse vor Ort, was die Probleme hinter den Problemen? Welche Faktoren und Schlüsselelemente sind für die Lösung entscheidend? Wer kann/soll Teil der Lösung sein? Wichtig hierbei ist die Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnerorganisationen. Sie kennen die komplexen Begebenheiten und Bedürfnisse, für die es nicht einfache und lineare, sondern gezielte und vernetzte Lösungen braucht.

Ein Beispiel: In Uganda arbeiten Kinder in den Goldminen, statt in die Schule zu gehen. Ohne Bildung wird diese Generation der extremen Armut nicht entrinnen. Das ist ein Problem. Es ist aber nicht das Problem und deshalb nicht durch Verteilen von Bleistiften und Heften zu lösen. Schaut man genauer hin, versteht man, weshalb diese Kinder nicht zur Schule gehen wollen! Zu den Hindernissen gehören: das geringe Einkommen einer Familie, fehlende Schulbekleidung, die schlechte Qualität der Schule und des Unterrichts, unternehmerische Zugzwänge der Minenbetreiber, der lokale Arbeitsmarkt und die regionale Gesetzgebung. Unser Projekt in Uganda fördert darum die Einkommen der Familien, die Qualität der Schulen, den Frieden mit den Minenbetreibern und Gesetze gegen Kinderarbeit.

Autor: Thomas Stahl

 


Weltweiter Einsatz für Christus (WEC): Gottes Liebe in Tat und Wort weitergeben

Vor einigen Tagen besuchte eine Mutter mit ihrem sehr kranken Kind unsere brasilianische WEC-Mitarbeiterin Iraci. Sie arbeitet als Ergotherapeutin in einer Klinik in einer muslimischen Stadt im Osten des Tschads. Das Kind sass auf dem Schoss der Mutter und weinte nur. Die Mutter erzählte Iraci, dass es sich schon seit drei Tagen so verhielte. „Darf ich für das Kind beten?“, fragte Iraci. Nachdem sie das Gebet beendet hatte, veränderte sich das Verhalten des Kindes komplett. Das Kind stieg vom Schoss der Mutter herunter, setzte sich auf einen Stuhl und begann zu singen. Iraci konnte mit der Therapie beginnen. Die Mutter war so glücklich, dankte und lobte Gott.

Die Brasilianerin behandelt Kinder, die eine körperliche Behinderung haben. Nebst all den medizinischen Untersuchungen, therapeutischen Behandlungen und Beratungen basiert Iracis Arbeit auf dem Gebet. Wenn sich Türen öffnen, bezeugt sie die Hoffnung, von der sie erfüllt ist. Bevor WEC-Mitarbeiter überhaupt in einen solch wertvollen Dienst einsteigen, lernen sie zuerst zwei Jahre lang die jeweilige Sprache und Kultur des Gastlandes, damit sie die beste Botschaft der Welt in ansprechender Art und Weise zum Ausdruck bringen können.

Ein Lernzentrum in derselben Stadt hilft Menschen, sich weiterzubilden, sei es durch Englisch- oder Computerkurse. Die Lehrpersonen haben nicht nur ein Anliegen, gutes Fachwissen zu vermitteln, sondern auch durch persönliche Gespräche die Hoffnung unseres Retters weiterzugeben. Unser Team besteht aus Personen unterschiedlicher Nationen, Familienformen und Generationen. Ungefähr 2000 Mitarbeiter setzen sich mit WEC in 90 Ländern dafür ein, Gottes Liebe in Wort und Tat weiterzugeben.

Autor: D. A.

 


Schweizerische Missions-Gemeinschaft (SMG): Wir ermöglichen Mission

Wir als SMG stellen unsere festangestellten Mitarbeitenden 120 Partnerorganisationen für Einsätze im In- und Ausland zur Verfügung. Über uns laufen Bewerbungsverfahren, Anstellung und Betreuung der Mitarbeitenden im Einsatz. Wir sind zudem die Spendensammelstelle für unsere Mitarbeitenden im Einsatz sowie für die Projekte der Partnerorganisationen. Weiter bieten wir christlichen Organisationen und Kirchen in der Schweiz Treuhandmandate an. Und wir engagieren uns im Allgemeinen für die Mobilisation und die Vernetzung in der Schweiz.

Die SMG ist also ein Kompetenzzentrum, das ihren Mitarbeitenden und Partnern ermöglicht, sich auf die Verkündigung des Evangeliums zu konzentrieren. Die Aufgabe, Menschen weltweit mit der Botschaft der Versöhnung mit Gott und der Vergebung der Sünden zu konfrontieren, ist die verbindende Vision. Ausgehend von dieser Vision legen unsere Partner die unterschiedlichsten Schwerpunkte, im Wissen, dass es nicht genügt, sich «nur» um das geistliche Leben zu kümmern: Armutsbekämpfung, Einsatz für Benachteiligte und Unterdrückte, Obdach für Strassenkinder, Bildungsprojekte, Gesundheitsförderung oder Projekte mit Fokus auf wirtschaftliche Entwicklung.

Professionelles soziales Engagement, also die nachhaltige Verbesserung von Lebensumständen, muss Hand in Hand gehen mit der Verkündigung. Jakobus bringt es in seinem Brief (Jak 2, 15-17) auf den Punkt: «Was würde es ihnen wohl nützen, wenn einer von euch zu ihnen sagte: ‹Geht hin in Frieden, wärmt euch und esst euch satt› – ihnen aber nicht gäbe, was sie für Leib und Leben brauchen? Genauso steht es auch mit dem Glauben: Wenn er nicht in Taten wirksam wird, ist er, für sich allein, tot.»

Autor: Beat Leuthold

 


Operation Mobilisation (OM): Das Evangelium ganz praktisch

Wir sind eine globale Gemeinschaft von Jesus-Nachfolgern. Was uns eint, ist das Ziel, Gottes Liebe denjenigen zu bringen, die sie noch nicht kennen. Mit diesen kurzen Worten kann Operation Mobilisation (OM) in der Schweiz und weltweit beschrieben werden. Ganz konkret heisst das für OM: Wir setzen uns und andere in Bewegung. Wenn wir auf Gott selbst schauen, merken wir: Gott war und ist in Bewegung. Von Anfang an bewegte sich Gott, er stand nicht still und er schuf uns Menschen, damit auch wir in Bewegung sein würden. Nur bewegten wir uns leider nicht immer in die richtige Richtung. Und so kam es, dass viel später Jesus selbst uns den Auftrag gab: «Gehet hin und lehret alle Völker!» Dieser Auftrag ist eine Aufforderung, sich zu bewegen; wir sollen gehen. Gehen zu denjenigen, die Jesus noch nicht kennen. Und davon gibt es genügend auf dieser Welt. Drei Milliarden Menschen, die als «unerreicht» zählen, machen ca. 40 Prozent der Weltbevölkerung aus und tagtäglich kommen ca. 50’000 dazu.

Für uns als OM ist das ein Alarmsignal. Und so wollen wir Evangelium mit diesen Menschen teilen, egal, ob in der Schweiz oder anderswo. Wir wollen eine gute Nachricht mit den Menschen teilen – die Gute Nachricht, dass Gott versorgt, dass er beschützt und dass er errettet. So erleben wir, wie das Verteilen von Essenspaketen oder unsere Hilfe beim Aufbau von Häusern ganz praktisches Evangelium ist. Es ist ein Bewegen zu den Menschen hin und somit ein Näherbringen von Gottes Liebe. Das verändert Menschen! Es kommen Fragen auf wie «Warum?» oder «Weshalb?» Und genau da können wir Evangelium teilen. Und genau das ist unser Ziel: ganzheitlich, auf unterschiedlichste Art und Weise Gottes Liebe auszuleben und so Menschen in Bewegung zu setzen, damit sie Gott kennen lernen können.

Autor: Clemens Böhme